Bioaktives Terrarium: Die "Bodenpolizei"
Fragen hierzu werden mir wohl am häufigsten gestellt. Auf Messen, per Mail, oder wenn ich in Foren / Gruppen auf social media schaue.
Ein "bioaktives Terrarium" hat durch Kleinstlebewesen eine eigene Fauna, die dafür sorgt Verunreinigungen zu beseitigen. Im Idealfall muss man überhaupt niemals mehr den Boden des Terrariums sauber machen. Denn Exkremente der Bewohner, abgestorbene Pflanzenteile und alles andere was man nicht haben will wird automatisch beseitigt. Und ja, das klappt. Mit der richtigen "Bodenpolizei" musst du nie mehr den Bodengrund sauber machen.
Welche Terrarien eignen sich für ein bioaktives Terrarium?
Alle Terrarien mit mindestens leicht feuchter Erde oder Borke. Also z. B. Terrarien mit Kornnattern. Regenwald sowieso. Alles was in Richtung Steppe oder Wüste geht funktioniert nach meinem bisherigen Kenntnisstand nicht. Da muss man die Scheisse von Hand weiter beseitigen....
Für alles was nachfolgend empfohlen wird gilt: Es wird etwas feuchte Erde gefordert und ein paar Versteckmöglichkeiten in Form von Rinde oder Steine am Boden damit sich die "Bodenpolizei" zurückziehen kann.
Zufütterung ist in der Regel nicht nötig! Die "Bodenpolizei" soll ja den Mist beseitigen....
Welche Tiere setze ich in ein bioaktives Terrarium?
Da gibt es sehr viele Arten, die dein Terrarium bioaktiv machen können und sogar gut aussehen können. Es werden in den Foren / Gruppen immer sehr viele Arten als besonders gut promoted, die ich jedoch eher unter Vorbehalt empfehlen würde. Das hat einfach mit meiner bisherigen Laufbahn zu tun, weil ich schon über 20 Jahre auf Messen mit dem ganzen Kram zu tun habe und die Resonanzen der Terrarianer kenne. Es geht eben nicht nur darum was die Tiere können, sondern auch darum was der Mensch am Ende schön findet.
Meine erste Wahl für den Besatz um ein Terrarium bioaktiv zu machen sind weiße Asseln. Und damit hast du aus meiner Sicht schon ein fertiges, bioaktives Terrarium. Mehr brauchst du nicht. Die weißen Asseln machen dein bioaktives Terrarium perfekt.
Weiße Asseln vernichten allen Unrat, Exkremente, abgestorbene Pflanzenteile usw. Und sie sind weitgehend unsichtbar. Du kaufst dir eine Dose (werden in Erde geliefert) und schmeißt sie auf den Bodengrund deines Terrariums. Die Asseln sind winzig klein, 2-3 mm lang. Wenn du die Dose umkippst wirst du ein paar kleine weiße Punkte weglaufen sehen, und danach siehst du sie nie wieder.
Und das ist halt auch das, was die meisten Leute mit einem schönen Schauterrarium wollen. Der Unrat soll beseitigt werden, kein Ärger damit Kot abzusammeln, und die Schautiere stehen im Mittelpunkt.
Jetzt kommen wir zu den weiteren Tieren die man zusätzlich zum bioaktiven Terrarium einsetzen kann. Diese Tiere sind sichtbar.
Darum sollte man sich überlegen was man will.... findet man wirbellose Tiere generell schön? Will man etwas Abwechslung im Terrarium sehen?
Nehmen wir an du hast ein Schauterrarium für eine Schlange. Die Schlange ist der Mittelpunkt des Terrariums. Willst du dass da noch große Asseln drin rum krabbeln? So groß wie Kellerasseln? Oder würdest du das etwas ranzig finden? Besuch kommt, du willst deine Schlange präsentieren, und dem Besuch fallen erstmal ein paar dicke Asseln auf die im Terrarium rumkrabbeln. Wäre okay für dich?
Diese Frage muss man sich halt wirklich stellen. Denn empfohlen wird immer viel. Ich liebe wirbellose Tiere und züchte sie seit Jahrzehnten, aber diese Leidenschaft teilen halt nicht so viele Menschen.
Wenn du meinst dein bioaktives Terrarium weiter zu boostern gibt es als nächstes die kubanischen Asseln. Die sind hyperaktiv. Sehr aktiv.